Last-Minute-Sieg auf der Kreuzbleiche

Dank eines Treffers von Philipp Roth in der Nachspielzeit gewinnt der FC Zuzwil auswärts beim FC Fortuna SG vollkommen verdient mit 1:0. Es war der miserablen Chancenauswertung der Zuzwiler zuzuschreiben, dass die Partie überhaupt bis zum Schluss auf Messers Schneide stand.

Raphael Steiner, FC Zuzwil

Bereits in den Startminuten begann das Zuzwiler Fehlschussfestival. Keine zehn Minuten waren gespielt, als Philipp Roth eine flache Hereingabe von Silvan Moser aus bester Position über das Tor setzte. Ebenso vielversprechend war die Möglichkeit, die Pascal Fritsche in der 16. Minute vergab. Aus kürzester Distanz köpfelte er drüber, nachdem ihn Philipp Roth ebenfalls per Kopf in Szene gesetzt hatte. War die Partie bis dahin zerfahren, übernahm der FC Zuzwil von nun an klar die Spielkontrolle. Ausgerechnet in dieser Phase bot sich dem Heimteam die grosse Chance zur Führung. Nach einer Unkonzentriertheit in der Zuzwiler Hintermannschaft kam ein Fortunese aus 12 Metern freistehend zum Abschluss, schoss aber rechts vorbei.

Danach war es wieder nur die Mannschaft von Petrit Duhanaj, die gefährlich wurde. Abschlüsse von Silvan Moser und Philipp Roth verfehlten ihr Ziel jedoch. Und wenn doch einmal ein Ball aufs Tor kam, verhinderte Daniel Göldi im Tor der Fortunesen den Einschlag. In der 37. Minute lenkte er einen gut getretenen Freistoss von Aron Rivela über die Querlatte, kurz vor dem Pausenpfiff parierte er Philipp Roths Kopfball. Trotz klarem Chancenplus für die Zuzwiler ging es torlos zum Pausentee.

Im zweiten Durchgang fand das muntere Chancenauslassen auf Zuzwiler Seite seine Fortsetzung. Nach einem Freistoss von Ciprian Gherman ging Philipp Roth volles Risiko und drosch den Ball mit dem Vollspann an die Lattenunterkante. Es fehlte schlichtweg auch die nötige Portion Wettkampfglück. Wenig später kam auf Pass von Silvan Moser wiederum Philipp Roth frei vor dem Tor zum Abschluss, brachte den Ball aber nicht am gut reagierenden Daniel Göldi vorbei. Beinahe hätten sich die vielen vergebenen Chancen in der 64. Minute gerächt. Nach einem Steilpass verschaffte sich Fortunas Stürmer mit einem Haken Freiraum und verfehlte die Führung alleine vor Fabian Castiglioni knapp. Die Aktion zeigte, dass die Zuzwiler ungeachtet ihrer drückenden Überlegenheit keineswegs vor einem Gegentreffer gefeit waren.

Davon unbeirrt spielten die Zuzwiler in der Folge weiterhin druckvoll nach vorne und erspielten sich regelmässig gute Torchancen. Dem Torerfolg am nächsten kam Pascal Fritsche mit einem Pfostenschuss. Wenig später köpfelte Patrick Gähwiler eine Flanke des eingewechselten Raphael Oswald knapp links vorbei. So ging die reguläre Spielzeit auf fast wundersame Weise torlos zu Ende und die Nachspielzeit brach an, die es nochmals in sich haben sollte. Zuerst schien Patrick Gähwiler den Matchball vergeben zu haben, als er Martin Kuhns Hereingabe aus bester Position über das Tor spedierte. Auf der Gegenseite bedurfte es Sekunden später eines Big Saves von Fabian Castiglioni, um sich nicht wieder der Weisheit «Wer sie vorne nicht macht…» bedienen zu müssen. So aber ebnete der Zuzwiler Torhüter den Weg für den darauffolgenden Gegenstoss. Patrick Gähwiler lancierte den nimmermüden Philipp Roth, der seinem Gegenspieler entkam und kraftvoll Richtung Tor zog. Im Strafraum blieb ihm genug Energie, um trocken ins rechte Eck zu verwandeln, sämtliche vergebenen Chancen vergessen zu machen und dem FC Zuzwil die drei Punkte zu sichern.

Zweifelsohne war der Zuzwiler Vollerfolg an diesem Abend hochverdient. Die Mannschaft von Petrit Duhanaj hatte viel Ballbesitz und wusste diesen auch in Torchancen umzumünzen. Nur die mangelhafte Chancenauswertung verhinderte ein deutlicheres Resultat. Schlussendlich war dies aber unerheblich und es überwog die Freude über den Treffer in der Nachspielzeit.