Im Cup-Viertelfinal dank Sieg im Elfmeterschiessen

Der FC Zuzwil bezwingt im Achtelfinal der Cup-Vorrunde den in dieser Saison bis dahin ungeschlagenen Drittligisten KF Dardania St. Gallen. Nach 120 hart umkämpften Minuten und einem 2:2 nach Verlängerung beweisen die Zuzwiler in der Kurzentscheidung Nervenstärke und entscheiden das Elfmeterschiessen mit 4:2 für sich.

Raphael Steiner, FC Zuzwil

Schon ganz zu Beginn war zu erahnen, dass es eine intensive Partie werden würde. Beide Teams starteten engagiert und spielten mutig nach vorne. Entsprechend dauerte es nicht lange, bis das erste Tor fiel. Neun Minuten waren gespielt, als Nando Cabalzar eine Flanke von halbrechts aus kurzer Distanz über die Linie drückte und Dardania St. Gallen in Führung brachte. Um ein Haar folgte auf der Gegenseite die prompte Antwort. Nach einem Rundschlag in der Gästeabwehr fand sich Patrick Gähwiler alleine vor dem Tor wieder, konnte das Geschenk jedoch nicht annehmen. In der Folge waren die Zuzwiler weitestgehend spielbestimmend, ohne dabei aber zu wirklichen Torchancen zu kommen. Dies änderte sich in der 26. Minute. Ciprian Gherman lancierte mit einem Pass in die Schnittstelle Patrick Gähwiler, der am Torhüter vorbeizog und aus spitzem Winkel den Ausgleich erzielte.

Auch danach behielt das Heimteam die Oberhand und drückte auf die Führung. Zu mehr als einem Abschluss von Patrick Gähwiler in die Hände des Dardania-Keepers reichte es jedoch nicht. Trotz weniger Offensivaktionen in dieser Phase erlangten die Gäste die beste Möglichkeit. Fabian Castiglioni machte diese mit einer Fussabwehr zunichte. Machtlos war er dagegen in der 44. Minute. Diego Cassani setzte sich an der Strafraumgrenze durch, zog nach innen und vollendete ins kurze Eck zum 1:2-Pausenstand. Der FC Zuzwil war optisch überlegen, Dardanias Qualitäten im Offensivspiel sorgten jedoch für den Unterschied zur Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel bekundeten die Zuzwiler zunächst Mühe, an die spielerische Leistung aus dem ersten Durchgang anzuknüpfen. Dardania war viel in Ballbesitz und suchte das 1:3. Nichtsdestotrotz gelang dem FC Zuzwil in der 55. Minute der erneute Ausgleich. Nach schönem Steilpass lupfte Philipp Roth den Ball nicht minder sehenswert über den herauseilenden Gästekeeper ins Netz. Und als Kushtrim Berisha nach unsportlichem Verhalten die zweite gelbe Karte erhielt und des Feldes verwiesen wurde, schien das Momentum endgültig auf Zuzwiler Seite zu sein. Dazu kam, dass sich die Gäste fortan über sämtliche Entscheide des Unparteiischen lautstark beschwerten und sich benachteiligt fühlten. Offenbar schöpfen sie daraus aber Energie, denn entgegen jeglicher Erwartungen behielten sie vorerst die Überhand und waren dem Führungstreffer näher. Das Team von Petrit Duhanaj hingegen konnte die numerische Überlegenheit kaum ausspielen und brachte offensiv nicht mehr allzu viel zu Stande. Ein Distanzschuss von Ciprian Gherman war in dieser Phase das höchste der Gefühle. Ganz anders die Gäste. Gleich dreimal hatten sie in den letzten zehn Minuten den Matchball auf dem Fuss, scheiterten jedoch am hervorragend reagierenden Fabian Castiglioni und gleich doppelt an der Torumrandung. Mit etwas Glück rettete sich der FC Zuzwil in die Verlängerung.

Doch auch in dieser war von der numerischen Ungleichheit nichts zu spüren. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe ohne grössere Torchancen. So waren es in im ersten Durchgang der Verlängerung vor allem unschöne Szenen in Form von Beleidigungen und Rangeleien, die für Aufregung sorgten. Der den Umständen entsprechend sehr souverän auftretende Schiedsrichter vermochte die erhitzten Gemüter zumindest teilweise zu beruhigen. Er wäre wohl nicht unglücklich gewesen, wären sich einige Spieler und Fans bewusst gewesen, dass es «nur» ein Fussballspiel ist und Respekt und Fairplay dazugehören. Danach wurde wieder gespielt. Es dauerte aber bis in die letzten Spielminuten der Verlängerung, ehe doch noch einmal Gefahr vor den beiden Toren aufkam. Zuerst verschaffte sich Raphael Oswald an der Strafraumgrenze mit einem Haken Freiraum, schoss mit links dann aber über die Querlatte. Danach hielten die Zuzwiler Zuschauer noch einmal den Atem an, als Dardania zu einem Freistoss aus gefährlicher Position kam, jedoch ebenfalls nicht reüssieren konnte.

Das Elfmeterschiessen musste also die Entscheidung herbeiführen. In dieser legten die Gäste zweimal vor, Pascal Fritsche und Ciprian Gherman zogen jeweils gekonnt nach. Danach krönte Fabian Castiglioni seine tolle Leistung mit einem gehaltenen Elfmeter und ebnete Patrick Gähwiler den Weg, Zuzwil in Führung zu bringen. Er verwertete souverän. Da der vierte Schütze der Gäste ebenfalls nicht traf, hatte Philipp Roth in der Folge bereits die Entscheidung auf dem Fuss. Auch er liess dem Dardania-Keeper keine Chance und verwertete den entscheidenden Penalty zum viel umjubelten Sieg.

Damit steht der FC Zuzwil im Viertelfinale der Cup-Vorrunde und überwintert im Wettbewerb. Grosser Einsatz, diszipliniertes Auftreten, Nervenstärke und eine Portion Wettkampfglück machten den Erfolg möglich.