Fluch in Weinfelden besiegt

Nachdem es in den vergangenen Saisons für die Zuzwiler auf der Güttingersreuti in Weinfelden nichts zu holen gab, konnte man am 2. Spieltag endlich wiedermal gegen die Thurgauer reüssieren.

In Trainer Duhanaj dürfte es bereits nach 6 Minuten mächtig gebrodelt haben. Wie schon gegen Romanshorn brachten es seine Schützlinge fertig, dem Gegner die Startphase und die Eröffnung des Score’s zu überlassen. Albios Misini vollstreckte einen Corner am langen Pfosten. Der gepflegte Hauptplatz des FCW hätte eigentlich, dem Wetter gerecht, flüssigen Kombinationsfussball absolut zugelassen. Nur machten sich die Spieler dies nicht zu Nutze. Die Gäste liessen Weinfelden in ihrer Platzhälfte grosszügig gewähren. Oft versuchte das Heimteam durch gradliniges Spiel über die Innenverteidiger direkt die hochstehenden Mittelfeldspieler oder gar die Sturmspitze anzuspielen. FCZ-Keeper Castiglioni spielte jedoch gewohnt aktiv mit und konnte mehrere Steilpässe abfangen. Nach rund 15 Minuten und 2-3 vergebenen Chancen stellte sich das Zuzwiler Zentrum dann allmählich auf die gegnerische Spielweise ein. Deren Standards führten dennoch ein ums andere Mal zu brenzligen Situationen im FCZ-Strafraum. Wie schon gegen Romanshorn netzten die Zuzwiler kurz vor der Pause erneut ein. Der strammen Hereingabe von Graziano Vanadia gab Silvan Moser per Kopf noch die entscheidende Richtungsänderung, sodass die Kugel präzise via Innenpfosten im Tor landete.

Auch nach dem Pausentee nahm die Begegnung sehr kampfbetont ihre Fortsetzung. Sehr zum Leidwesen des durch Corona geschonten Rasens. Die Unterlage hatte dann aber keinen Einfluss mehr auf den Führungstreffer der Gäste. Ein gefährlicher Freistoss führte zu einem Eckball für den FCZ. Gähwiler nimmt Mass. Michael Bossert rauscht durch die Box und köpft den Ball mitten ins FCW-Gehäuse. Auf der Tribüne rieben sich die treuen Senioren-Anhänger des FCZ verdutzt die Augen. Einer meinte sich an das letzte Tor des Routiniers zu erinnern. Etwa zeitgleich wie Georges Bregy’s Tor gegen die USA soll es gefallen sein. Zuzwil gewann nun, unter anderem durch konditionelle Vorteile, zusehends die Oberhand. Oft ging es nach Ballverlusten des Heimteams zügig in den Abschluss. So auch in der 71. Minute. Nach einem Ballgewinn lancierte Gähwiler Moser, der die Pille seinem Kameraden wiederum mustergültig auf Höhe Elfmeterpunkt zurücklegte – 1:3. Fast identisch spielte sich der Treffer zum entscheidenden 1:4 ab. Moser zog auf die gegnerische Abwehrkette zu. Der aufgerückte Aussenverteidiger Steiner zog einen Spieler auf sich und ermöglichte es Gähwiler so, die aufgerissene Lücke zu nutzen und den Steilpass von Moser direkt zu verwandeln. Auch in Sachen Schlussphase zeigte die Partie Parallelen zum Romanshorn Spiel. Wieder «schenkten» die Zuzwiler dem Gegner deren zweiten Treffer. Rinor Hiseni wurde im Sturmzentrum sträflich alleine gelassen und stellte den 2:4-Schlusstand her.

Nichtsdestotrotz stehen die Zuzwiler nach zwei Partien mit der maximalen Ausbeute da. Zu Gute kommt dem FCZ bestimmt die enorme Breite des Kaders. Mit Ausnahme des rekonvaleszenten Raphi Steiner, kann Petrit aus dem Vollen schöpfen. Bleibt zu hoffen, dass dieser Vorteil mit zunehmender Dauer der Spielzeit bestehen bleibt. Zumindest am nächsten Samstag gegen den FC Neukirch-Egnach sollten noch immer alle Spieler verletzungsfrei mit dabei sein.