Vorzeitiger Klassenerhalt gesichert nach Herzschlagfinale
Der FC Zuzwil bezwingt den SC Aadorf in extremis und hält damit die Klasse. Dank zweier Tore kurz vor Schluss macht die Mannschaft von Benjamin Kuhn aus einem 2:3 ein 4:3.
Von Beginn an war es eine unterhaltsame Partie auf dem Gemeindesportplatz. Bereits in der ersten Viertelstunde erspielten sich beide Teams hochkarätige Torchancen. Seitens der Zuzwiler kam Patrick Gähwiler dem Führungstreffer am nächsten, als er nach punktgenauer Vorlage von Raphael Oswald freistehend am Aadorfer Schlussmann scheiterte. Auf der Gegenseite zeichnete sich auch Fabian Castiglioni früh aus. Zweimal bedurfte es seines beherzten Eingreifens, um einem frühen Gegentor zu entkommen. So war der Weg geebnet für die Zuzwiler Führung in der 13. Minute. Ein abgefälschter Freistoss von Patrick Gähwiler aus zentraler Position fand den Weg ins Netz zum 1:0.
In den nachfolgenden Minuten blieb das Spiel intensiv. Der SC Aadorf zeigte immer wieder seine Qualitäten und kombinierte sich gefällig durchs Mittelfeld. Mitunter weil Fabian Castiglioni einen abgefälschten Distanzschuss mirakulös an die Latte lenkte, blieb den Gästen ein Torerfolg vorerst jedoch verwehrt. Beinahe konnte in dieser Phase dafür der FC Zuzwil nachdoppeln. Raphael Oswald zog gekonnt nach innen und setzte den Ball an den rechten Pfosten. Statt dem 2:0 fiel in der 29. Minute der Ausgleichstreffer. Ein Aadorfer Offensivmann zog im Strafraum nach rechts und schoss den Ball unhaltbar ins hohe Eck. Die Zuzwiler Reaktion folgte umgehend. Philipp Roth wurde im Strafraum gelegt, den fälligen Elfmeter verwandelte Patrick Gähwiler souverän zur erneuten Führung. Diese wiederum währte nicht lange. Nur zwei Zeigerumdrehungen später erhielten nach einem unglücklichen Zusammenprall auch die Gäste einen Penalty und trafen zum 2:2. Doch damit nicht genug. Noch vor dem Pausenpfiff erzielten die Aadorfer ihre erstmalige Führung. Gegen einen kraftvollen Abschluss ins linke Eck konnte Fabian Castiglioni nichts ausrichten. Trotz zweier Tore fand sich der FC Zuzwil zur Halbzeit also mit einem Rückstand konfrontiert.
Im zweiten Durchgang ging es nicht mehr gleich abwechslungsreich zu und her wie noch im ersten. Der SC Aadorf zog sich zunehmend zurück und konzentrierte sich auf das Verwalten des Vorsprungs. Das Team von Benjamin Kuhn übernahm immer mehr das Spieldiktat und war um den Ausgleich bemüht. Augenscheinlich tat es sich aber schwer, klare Torchancen herauszuspielen. Trotz Feldüberlegenheit schien der Ausgleich nicht unbedingt in der Luft zu liegen. Die grösste, wenn auch schwierig zu verwertende Torchance hatte Philipp Roth nach 78 Minuten. Vom Tor weglaufend schoss er aus wenigen Metern knapp drüber. So lief den Zuzwilern immer mehr die Zeit davon und es drohte ein entscheidendes Spiel um den Ligaerhalt in der letzten Runde. Doch es kam anders. In der 90. Minute gelangte der Ball im Strafraum zu Patrick Gähwiler, der ihn unter die Latte drosch und damit seinen dritten Treffer des Nachmittags erzielte. Wer dachte, der Schlusspunkt wäre mit diesem viel umjubelten Ausgleichstreffer gesetzt, sah sich eines Besseren belehrt. Tief in der Nachspielzeit konnte der eingewechselte Pascal Keller im Strafraum nur regelwidrig vom Ball getrennt werden – der zweite Elfmeter für die Zuzwiler war die logische Folge. Pascal Fritsche bewies Nerven aus Stahl und verwertete links unten zum 4:3-Schlussresultat. Die beiden roten Karten gegen Aadorf in der Nachspielzeit verkamen damit zur Randnotiz.
Wie sich nach dem Spiel zeigte, hätte ein Punktgewinn nicht zum vorzeitigen Klassenerhalt gereicht. Abgesehen vom Wil punkteten sämtliche Teams im Tabellenkeller. Dank des Vollerfolgs gegen Aadorf ist der FC Zuzwil aber trotzdem nicht mehr Teil des spannenden Abstiegskampfs. Darüber zeigte sich Benjamin Kuhn im Anschluss an sein letztes Heimspiel als Trainer der 1. Mannschaft sichtlich erleichtert. Wie die ganze Mannschaft nimmt er es gerne hin, dass das letzte Meisterschaftsspiel für die Zuzwiler unbedeutend sein wird. Trotzdem ist in der Partie am kommenden Sonntag in Wil für Spannung gesorgt, brauchen die Wiler doch einen Sieg, um in der 3. Liga zu verbleiben. Anpfiff im Sportpark Bergholz ist um 16.00 Uhr.