Punkteteilung mit dem FC Bischofszell

Bei spätsommerlichem Wetter trennen sich der FC Zuzwil und der FC Bischofszell 1:1. In einer spielerisch durchzogenen Partie gewinnt das Team von Petrit Duhanaj besonders in der zweiten Halbzeit gegen abbauende Gäste zunehmend die Überhand, verpasst es aber, daraus Kapital zu schlagen.

Raphael Steiner, FC Zuzwil

In der Startphase bekamen die Zuschauer auf dem Gemeindesportplatz über weite Strecken einen müden Kick geboten. Rund eine Viertelstunde fand das Spiel fast ausschliesslich in der neutralen Zone statt, Torchancen waren folglich auf beiden Seiten Fehlanzeige. Entsprechend überraschend fiel in der 16. Minute der Führungstreffer für die Zuzwiler. Es war ein Treffer der Marke Extraklasse, den Patrick Gähwiler vom rechten Strafraumeck erzielte. Schien ihn der Verteidiger bei der Ballannahme mit dem Rücken zum Tor doch abdrängen zu vermögen, setzte er den Ball per Vollspannschuss aus der Drehung über den verdutzten Torwart ins weite Eck.

Das 1:0 änderte jedoch wenig an der Tatsache, dass die Zuzwiler in der ersten Halbzeit Mühe bekundeten, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. So waren es in der Folge vor allem die Rosenstädter, die sich Torchancen herausspielten. Kurz nach dem Führungstreffer holte Alan Derungs einen frei aufs Tor ziehenden Stürmer ein und trennte ihn in höchster Not vom Ball. Wenig später kamen die Gäste erneut zu einer vorzüglichen Ausgleichschance, der Schuss aus sieben Metern flog jedoch über die Querlatte. Wer dachte, die beiden Möglichkeiten innert kürzester Zeit dienten als Weckruf, sah sich getäuscht. Wiederum nur drei Minuten später bedurfte es einer sehenswerten Parade von Fabian Castiglioni, um einen flachen Abschluss ins linke Eck zu entschärfen. Die Zuzwiler waren in dieser Phase auf einen Fehler der Gäste angewiesen, um gefährlich vor dem Tor aufzutauchen. Und ein solcher folgte in der 31. Minute. Eine Unkonzentriertheit im Spielaufbau brachte Silvan Moser und Philipp Roth in eine aussichtsreiche Position, welche mit einem ungenauen Abspiel allerdings rasch wieder zunichte gemacht wurde. In der ereignisreichsten Phase der Partie wurde es kurz darauf im Zuzwiler Strafraum wieder gefährlich. Nach einem Eckball flog der Ball unkontrolliert durch den Fünfmeterraum, mit vereinten Kräften wehrte sich die Zuzwiler Hintermannschaft aber erfolgreich gegen den Ausgleich.

In der 37. Minute erzielten die Zuzwiler mit einem ihrer seltenen Angriffe um ein Haar den zweiten Treffer. Philipp Roths Abschluss von halbrechts parierte Fabian Näf in extremis. Doch damit nicht genug. Den anschliessenden Eckball köpfelte Michael Bossert aus kurzer Distanz an die Latte. Auf einmal hatten die Zuzwiler Lunte gerochen und wagten sich mehr in die Offensive. Tim Benz’ kraftvoller Abschluss aus 24 Metern streifte die Lattenoberkante. Doch statt 2:0 stand es wenige Zeigerumdrehungen später 1:1. Einen über rechts vorgetragenen Angriff schloss Florian Eggenberger gekonnt ab und verhinderte die Zuzwiler Pausenführung, die trotz zweier guter Möglichkeiten vor der Pause wohl ohnehin etwas schmeichelhaft gewesen wäre.

Beim Pausentee schien Petrit Duhanaj die richtigen Worte gefunden zu haben, denn nach dem Seitenwechsel hatte sein Team die Partie viel besser unter Kontrolle. Die Thurgauer kamen jetzt kaum noch gefährlich vor das Zuzwiler Tor, das Geschehen spielte sich stattdessen mehrheitlich in der anderen Platzhälfte ab. Die beiden besten Möglichkeiten zum erneuten Führungstreffer boten sich dem Heimteam nach Eckbällen. In der 53. Minute köpfelte Philipp Roth aus kürzester Distanz jedoch genau auf den gegnerischen Torwart und in der 62. Minute hatte Alan Derungs sein Visier zu hoch eingestellt.

Mit zunehmender Dauer wurden die Bischofszeller immer müder. Der FC Zuzwil hatte im vordersten Drittel vermehrt Ballbesitz, liess zeitweise aber die letzte Konsequenz vermissen. Dennoch kam das Heimteam vor Ablauf der regulären Spielzeit nochmals zu zwei Torchancen. Nach 70 Minuten behauptete sich Philipp Roth im Strafraum und schloss aus der Drehung ab, in der 80. Minute setzte der eingewechselte Remo Krucker nach präziser Flanke von Silvan Moser zum Flugkopfball an. Beide Mal ging der gegnerische Torhüter jedoch als Sieger hervor. Endgültig zum Matchwinner seitens des FC Bischofszell avancierte Torwart Fabian Näf in der Nachspielzeit. Den Versuch von Remo Krucker, der seitlich alleine auf ihn zustürmte, entschärfte er in extremis.

Da der FC Zuzwil an diesem Sonntag sicherlich nicht seine Bestform fand, reichte es gegen ein wenig berauschendes Bischofszell nur zu einem 1:1. Auf eine durchzogene erste Halbzeit lässt die Mannschaft von Petrit Duhanaj eine durchaus ordentliche zweite Halbzeit folgen, wusste dies wie so oft in dieser Saison allerdings nicht in Zählbares umzumünzen.