83 Minuten sind gespielt auf dem Zuzwiler Gemeindesportplatz. Pädi Gähwiler kommt im Sechzehner an den Ball, könnte schiessen. Tut dies nicht. Stoppt den Ball. Wartet… und wartet. Schliesst dann mit der Pike ab und versenkt das Leder platziert im Kasten. Emotionen brechen aus. Spieler, Ersatzleute inklusive Trainer liegen sich vor der Ersatzbank in den Armen. 2:1 für den FCZ. Die Mannen in rot haben das Spiel gedreht. Bei diesem Resultat sollte es auch 10 Minuten später noch bleiben. Doch erstmal alles der Reihe nach..
Den Gast aus Weinfelden, gestartet mit einem Sieg gegen Henau und einer Punkteteilung gegen Romanshorn, galt es trotz des Startsieges der Heimelf zu favorisieren. Doch von einer spielerischen Überlegenheit des FCW war wenig zu sehen. Im Gegenteil, die Zuzwiler besassen in der Anfangsphase die besseren Chancen und kamen bereits nach wenigen Sekunden und einer abgelenkten Flanke von Moser das erste Mal gefährlich vors Tor. Nach 7 Minuten konnte Stürmer Kuhn nach einem Fehler des Weinfelder Innenverteidigers nicht reüssieren. Genauso erging es Cipi als er seinen Kopfball aus aussichtsreicher Position ins Aussennetz setzte. Manch einer wird sich wohl gefragt haben, wie lange es dauert bis die Gäste erstmals gefährlich vor Heimtorwart Böni auftauchen – vorerst nicht. Die Platzherren sündeten stattdessen weiter im Abschluss. Gleich bei mehreren Situationen fehlte dem letzten Pass die Präzision damit die Mitspieler aus vielversprechenden Positionen hätten abschliessen können. Nach exakt einer halben Stunde traten die robusten Weinfelder erstmals offensiv richtig gefährlich in Erscheinung. Dies reichte jedoch prompt um in Führung zu gehen. Mittelfeldspieler Gamba versenkte den Ball aus 16 Metern im linken unteren Eck. Minuten später klärte Böni einen gut getretenen Freistoss zum Corner. Das wars dann aber auch schon von Halbzeit eins. Obwohl die Zuzwiler defensiv mit einer Ausnahme äusserst solide agierten und man offensiv zu etlichen Chancen kam, stand man nach 45 Minuten mit dem Rücken zur Wand.
Analog der ersten Hälfte startete der FCZ auch nach der Pause vielversprechend. Cipi’s Flanke von links fand ihren Abnehmer in Moser, dessen Abschluss per Dropkick jedoch über den Querbalken flog. Mit den Einwechslungen von Steiner und Oswald nach einer eher lauen Phase brachte Trainer Kuhn wieder frischen Wind in die Partie. Es war dann auch dem jungen Raphi Steiner überlassen nach sehenswerter Vorarbeit von Keller den Ausgleich zu erzielen. 75 Minuten waren bis dato gespielt. Die Gäste aus Mostindien wussten auch in der Folge keine Vorteile aus der körperlichen Überlegenheit zu schöpfen. Zwar war bei einem Pfostenschuss auch noch Pech dabei, doch zwingende Chancen wurden kaum herausgespielt. Welches Ende diese packenden Partie nahm, ist ja bereits bekannt. Bleibt noch zu erwähnen, dass Abwehrpatron Benno Thalmann – im Training bereits arg gescholten – auch in der Schlussphase einstecken musste. Bei einem Luftkampf holte er sich eine grobe Beule ab und musste raus. Mit 3 Punkten mehr auf dem Konto und einer herzlichen Behandlung der liebenswerten Gattin lässt sich dies jedoch sicherlich verkraften.
Trainer Kuhn war nach dem Spiel sichtlich zufrieden mit der Leistung seiner Mannen, hebte jedoch sogleich den Mahnfinger. „Wir dürfen uns nach dem erfolgreichen Start nicht ausruhen, sondern müssen weiter Spiel für Spiel konzentriert angehen.“ Ob man auch gegen Dardania St.Gallen mit viel Leidenschaft, Herzblut und Kampf zu punkten vermag, wird sich bereits diesen Mittwoch, 20.15 Uhr im Gründenmoos zeigen.
